Grundsätzlich muss hier erklärt werden, dass derzeit noch nicht im Detail bekannt ist, warum Ibogain dem Süchtigen seinen Entzug psychisch und physisch so viel angenehmer gestaltet. Es gibt schon einige medizinische Studien über den Erfolg von Ibogain in der Suchtbehandlung, aber was die Wirkstoffe im Körper und in der Hirnchemie bewirken, konnte noch nicht entschlüsselt werden. Die Halluzinationen bei geschlossenen Augen wie Visionen erscheinen dürften ein wichtiges Element zu sein. Wie genau diese Prozesse jedoch verlaufen, ist unbekannt. Die Süchtigen die eine Ibogainkur gemacht haben berichten sehr häufig davon, dass sie während der Behandlung, mit den Faktoren konfrontiert wurden, die sie für die Entstehung ihrer Sucht verantwortlich machen. Andere Patienten erklären, dass sie Visionen hatten, mit denen sie die der Sucht zugrundeliegenden Ängste erkennen und überwinden konnten. Viele berichten zurück in der Kindheit gewesen zu sein, mit einer entsprechend anderen Wahrnehmung natürlich. Es scheint das Gefühl Getrennheit durch Verbundenheit zu ersetzen. Das gibt vielen die nötige Stärke ihre Ängste zu überwinden und Substanzfrei zu leben.
Schon lange weiß man, dass ein humaner körperlichen Entzug, weniger Rückfallrisiko birgt, als eine lange Leidensphase.Entscheidend ist hierbei, dass die Patienten nicht einfach ihre Zeit absitzen, wie in herkömmlichen Einrichtungen. sondern diese Zeit als Chance begreifen und die Zeit genießen. Das mag sich paradox anhören, seinen Entzug oder eher die Therapie zu genießen. Diese wird jedoch durch den Ibogain Rausch überlagert und die ausgelösten Visionen sollen positiv kanalisiert werden. Der Mensch soll wieder in den Einklang kommen mit sich und der Natur.
In schönen Räumen und Landschaften mit positiven Menschen und Aktivitäten die Zeit zu verbringen ist der Schlüssel, damit die Wirkung im Bewusstsein derart verläuft, dass ein Suchtverlangen zur Problemdroge sowie ein krankhaftes Suchtverhalten zu irgendeinem Rausch nicht mehr existiert und das Rückfallrisiko gemindert werden kann.
Anzumerken bleibt, dass der Gründer der Anonymen Alkoholiker seinen Entzug mithilfe von LSD geschafft hat, auch wenn heutige AAs dieses nicht wissen wollen und leugnen werden. Die Sucht im Kopf ist das Problem, welches sich mit herkömmlichen Therapien nicht nach ein paar harten Wochen ausschalten lässt. Wer das Problem an dieser Stelle nicht lösen kann, hat immer zum vorherigen oder anderen Suchtstoffen ein extrem hohes Rückfallrisiko oder leidet während der abstinenten Phase erheblich im Innern. Eine Suchtkrankheit wird eben mit Suchtstoffen gelindert.
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